Schwammstadt und klimaresiliente Stadtplanung im Fokus von Starkregen und Trockenheit

Intelligente Konzepte f?r den Umgang mit Regenwasser

L?ngere Hitzeperioden und geringerer Niederschlag im Sommer sowie h?ufigere Starkregenereignisse bei zunehmender Versiegelung f?hren vor allem in St?dten zu einem Umdenken im Umgang mit Regenwasser. Klimaresiliente Innenst?dte brauchen Regenwasser – um Stadtb?ume mit ausreichend Wasser zu versorgen, ?berhitzung zu verhindern und den nat?rlichen Wasserhaushalt so gut wie m?glich zu erhalten. Dieser neue Blick auf den Umgang mit Regenwasser stand im Mittelpunkt einer Presseveranstaltung mit rund 40 Journalistinnen und Journalisten der Fach-, Publikums- und Tagespresse in Berlin.
Erstmals vorgestellt wurde bei diesem Anlass unter anderem eine aktuelle Marktbefragung der Mall GmbH zum Umgang mit Regenwasser in Deutschland, ?sterreich und der Schweiz, an der im Fr?hjahr 2025 insgesamt 4.458 Personen aus Architektur- und Ingenieurb?ros, Handwerk, Beh?rden, Hochschulen und dem Baustofffachhandel teilgenommen haben.

Mall-Gesch?ftsf?hrer Christoph Schulze Wischeler stellte die strategische Ausrichtung des Unternehmens im Bereich Regenwasserbewirtschaftung und klimarelevanter Infrastruktur vor und betonte, die Schwammstadt sei kein Pilotprojekt mehr, sondern mit den L?sungen von Mall ganz praktisch umsetzbar: unterirdisch und dezentral.
Dr. Tim Peters von der Provinzial Holding analysierte in seinem Vortrag die Ursachen und Auswirkungen extremer Starkregenereignisse und zeigte auf, wie deren Risiken in Deutschland noch immer untersch?tzt werden. Anhand meteorologischer Grundlagen, Schadensdaten und Klimaszenarien verdeutlichte er die wachsende Bedeutung einer pr?zisen Risikobewertung und einer verbesserten Aufkl?rung sowie Absicherung gegen?ber Naturgefahren, die anhand konkreter Schadenereignisse aus der Vergangenheit und deren versicherungsrelevanter Bewertung untermauert wurde.
Als anerkannter Experte aus dem Bereich der Wasserinfrastruktur stellte Prof. Dr. Heiko Sieker vom gleichnamigen Ingenieurb?ro aus Berlin praxisnahe Strategien zur Umsetzung des Schwammstadtprinzips vor, mit Fokus auf den Umgang mit Starkregen, Trockenperioden und steigender Fl?chenversiegelung. Anhand konkreter Berliner Projekte wie den Buckower Feldern zeigte er, wie multifunktionale Fl?chen, Baumrigolen und dezentrale Speicher zur klimaangepassten Stadtentwicklung beitragen k?nnen und formulierte Handlungsempfehlungen f?r Planung, Regelwerke und Integration der Infrastruktur.
Dr. Gunter Mann, Pr?sident Bundesverband Geb?udeGr?n e.V., pr?sentierte aktuelle Marktdaten, Trends und Praxisbeispiele zur Dach- und Fassadenbegr?nung: So verzeichnete der Gr?ndachmarkt 2023 mit ?ber zehn Millionen Quadratmetern neu begr?nter Fl?che ein deutliches Wachstum, ebenso der Bereich Fassadenbegr?nung. Mehr als die H?lfte der St?dte ?ber 50.000 Einwohner geben finanzielle Zusch?sse f?r die Umsetzung von Dach- und Fassadenbegr?nungen. Neben kommunalen F?rderinstrumenten wurden vielf?ltige Anwendungen – von Retentionsgr?nd?chern ?ber Biodiversit?tsfl?chen bis hin zu Solargr?nd?chern – als L?sungen f?r Klimaschutz und Stadtentwicklung aufgezeigt.
Martin Lienhard, Leiter der technischen Abteilung bei Mall, zeigte praxisbew?hrte L?sungen f?r eine klimaresiliente Regenwasserbewirtschaftung, wie unter anderem die Baumrigole ViaTree zur Verdunstung und R?ckhaltung von Niederschl?gen. Erg?nzt wurde der Vortrag durch Praxisbeispiele sowie modulare Anlagen zur gezielten Schadstoffbehandlung von Niederschlagswasser, etwa bei belasteten Dach- und Verkehrsfl?chen.
Ein Stimmungsbild der Branche zeigen die Ergebnisse der nach 2020 und 2023 zum dritten Mal durchgef?hrten Marktbefragung der Mall GmbH, die Pressesprecher Markus B?ll vorstellte. 77 % der befragten Architekten, Ingenieure und Beh?rdenvertreter sehen die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung positiv. Deshalb erwarten insgesamt 98 % der Umfrageteilnehmer auch eine steigende oder zumindest gleichbleibende Nachfrage bei Ma?nahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung. Die ungleiche Verteilung des Regenwassers zwischen punktuellem Starkregen und Trockenperioden spiegelt sich in den Topthemen der Zukunft wider: Starkregen und Regenwassernutzung stehen mit 74 % und 72 % bei den Befragten ganz oben. Insgesamt zeigt sich, dass alle Bausteine der Regenwasserbewirtschaftung, n?mlich R?ckhaltung, Speicherung/Nutzung, Behandlung, Versickerung und Verdunstung, notwendig sein werden, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken.
Realisierte Bauvorhaben aus dem Schwammstadt-Umfeld standen im Mittelpunkt des zweiten Tages: Das B?rogeb?ude AERA in Berlin-Charlottenburg hat einen ?ffentlich zug?nglichen Dachgarten mit f?nf verschiedenen Baum- und 25 Pflanzenarten und kann durch das integrierte Retentionssystem auch Wasser speichern, das in Trockenperioden den Pflanzen zur Verf?gung steht und bei Starkregen das st?dtische ?berflutungsrisiko reduziert. Der Gendarmenmarkt ist seit seiner Sanierung vollst?ndig von der Kanalisation abgekoppelt – das anfallende Regenwasser wird ?ber Substratfilter gereinigt und versickert anschlie?end ?ber Rigolen im Untergrund.

Keywords:Regenwasserbewirtschaftung; Schwammstadt; Starkregen; Trockenheit; Stadtb?ume; Regenwasserbehandlung; Versickerung

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