Ruhe bewahren am Hörer

Deeskalationsgespr?che am Telefon erfolgreich f?hren

Ob im Kundenservice, in technischen Hotlines oder im Beschwerdemanagement – eskalierte Gespr?che geh?ren f?r viele Mitarbeitende zum Alltag. Gerade am Telefon ist die Situation oft besonders angespannt: nonverbale Hinweise wie K?rperhaltung oder Mimik fehlen, Missverst?ndnisse entstehen schnell, und aufgebrachte Anrufer lassen h?ufig kaum Raum f?r sachliche Kl?rung. Umso wichtiger ist es, dass Hotline-Mitarbeitende ?ber Strategien zur Deeskalation verf?gen.

1. Haltung vor Technik: innere Klarheit schafft ?u?ere Sicherheit
Der erste Schritt zu einem deeskalierenden Gespr?ch ist die eigene innere Haltung. Wer dem Anruf mit Abwehr begegnet („Schon wieder ein Meckerer!“), sendet – oft unbewusst – Signale, die ?l ins Feuer gie?en. Besser: Sich vor dem Gespr?ch kurz sammeln, ruhig durchatmen und sich auf den eigenen professionellen Auftrag besinnen. Ein inneres Mantra wie „Ich bleibe ruhig und l?sungsorientiert“ kann dabei helfen. Diese bewusste Ausrichtung beeinflusst auch die eigene K?rperhaltung und letztlich die Wirkung auf das Gegen?ber – selbst am Telefon.

2. Zuh?ren ist nicht gleich zustimmen – aber es wirkt Wunder
Ein zentrales Element der Deeskalation ist aktives Zuh?ren. Viele Anrufende m?chten zun?chst einmal geh?rt werden. Das bedeutet: den anderen ausreden lassen, mit best?tigenden Worten signalisieren („Ich verstehe, dass Sie ver?rgert sind“), was angekommen ist. Wer genau hinh?rt, sch?rft seine Wahrnehmung f?r Tonlage, Wortwahl und emotionale Signale. Wichtig: Verst?ndnis zeigen hei?t nicht, die Kritik zu ?bernehmen. Aber es schafft emotionale Entlastung – eine wichtige Voraussetzung f?r Sachlichkeit und wirksame Gespr?che.

3. Die Stimme als Instrument
Am Telefon ist die Stimme der einzige emotionale Kanal. Im Vortrag Reden statt runterschlucken, Unangenehme Gespr?che stressfrei f?hren ist bei Stefan H?seli die Stimme immer ein zentraler Punkt.
Ein ruhiger, klarer Ton kann Wunder wirken. Besonders wirksam: Sprechpausen gezielt einsetzen, um Tempo aus dem Gespr?ch zu nehmen. Auch bei verbalen Angriffen gilt: nicht kontern, nicht ironisieren, sondern souver?n und ruhig bleiben. Wer laut wird, verliert. Wer hingegen seine Stimme bewusst einsetzt, wirkt trotz fehlender Mimik pr?senter – und signalisiert damit auch auf akustischem Weg eine klare K?rperhaltung.




4. Struktur geben, Orientierung schaffen
In eskalierten Gespr?chen f?hlen sich viele Menschen ohnm?chtig – deshalb hilft es, dem Gespr?ch eine Struktur zu geben. Beispiel: „Lassen Sie uns Schritt f?r Schritt vorgehen: Zuerst kl?ren wir, was genau passiert ist, dann schauen wir, wie wir das l?sen k?nnen.“ Solche Aussagen schaffen Orientierung, unterst?tzen die innere Wahrnehmung von Kontrolle und f?rdern die Deeskalation. Gleichzeitig hilft es, die Erwartungen des Anrufenden fr?hzeitig zu kl?ren: „Was w?nschen Sie sich konkret?“ – das schafft Klarheit auf beiden Seiten.

5. Grenzen setzen – aber respektvoll
Nicht jedes Gespr?ch l?sst sich harmonisch l?sen. Wenn Beleidigungen oder Drohungen fallen, ist es wichtig, klar und konsequent zu handeln. Eine respektvolle Grenzsetzung k?nnte lauten: „Ich m?chte Ihnen gerne helfen. Wenn Sie in diesem Ton weitersprechen, muss ich das Gespr?ch beenden.“ Dabei z?hlt nicht nur der Inhalt, sondern auch Mimik, Stimme und innere K?rperhaltung – selbst wenn diese nur indirekt wahrgenommen werden. Wer klar und ruhig bleibt, erf?llt sowohl den Anspruch an professionelle Deeskalation als auch an realistische Erwartungen.

6. Nach dem Gespr?ch: Selbstschutz und Reflexion
Ein schwieriges Telefonat kann nachwirken. Um sich nicht dauerhaft zu belasten, sollten Mitarbeitende kurze Pausen einlegen, Gespr?che im Team reflektieren oder – falls verf?gbar – Supervision nutzen. Der bewusste Umgang mit der eigenen Wahrnehmung hilft, emotionale Belastung fr?hzeitig zu erkennen. In Feedbackrunden lassen sich au?erdem typische Gespr?chsmuster erkennen und Strategien weiterentwickeln. Feedback aus dem Team ist dabei eine wertvolle Ressource – ebenso wie die R?ckmeldung zu K?rperhaltung und verbaler Wirkung aus Trainings oder Vortr?gen.

Fazit: Kommunikation als Schl?sselkompetenz
Deeskalationsgespr?che sind keine Zauberei – aber sie erfordern ?bung, Achtsamkeit und ein gutes Gesp?r f?r Sprache, Mimik und Stimmung. Wer lernt, auch in herausfordernden Situationen ruhig, klar und wertsch?tzend zu kommunizieren, st?rkt nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch das eigene professionelle Selbstbewusstsein. Feedback-Kultur, realistische Erwartungen und eine geschulte Wahrnehmung sind dabei ebenso entscheidend wie die F?higkeit, das eigene Verhalten auch nach dem Gespr?ch zu reflektieren – sei es im Training oder nach einem internen Vortrag zum Thema. Wer regelm??ig an solchen Formaten teilnimmt, etwa durch interne Vortr?ge oder Schulungen zur K?rperhaltung am Telefon, entwickelt mit der Zeit die n?tige Sicherheit, um auch in Krisensituationen souver?n zu handeln.

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