Kurswechsel in der Steuerpolitik – Das plant die neue Bundesregierung

Mit dem am 9. April 2025 vorgelegten Koalitionsvertrag unter dem Titel „Verantwortung f?r Deutschland“ l?uten CDU, CSU und SPD eine neue ?ra in der Finanz- und Steuerpolitik ein.

In dem 144-seitigen Vertragswerk setzen die Regierungsparteien klare Schwerpunkte: Entlastungen f?r Familien und Unternehmen, steuerliche Anreize f?r Investitionen, St?rkung der sozialen Sicherheit und eine Modernisierung der Verwaltung.
Ein 500-Milliarden-Euro-Sonderverm?gen f?r Zukunftsprojekte
Kernst?ck des Koalitionsvertrags ist die Einrichtung eines Sonderverm?gens in H?he von 500 Milliarden Euro zur Finanzierung zentraler Zukunftsinvestitionen. Damit sollen Infrastruktur, Digitalisierung, Klimaschutz und die Verteidigungsf?higkeit Deutschlands gest?rkt werden. Die Finanzierung erfolgt au?erhalb des regul?ren Haushalts und wurde bereits mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag und Bundesrat beschlossen.
Steuerliche Entlastungen f?r B?rgerinnen und B?rger
Bereits ab dem 1. Januar 2025 steigen der Grundfreibetrag auf 12.096 Euro sowie der Kinderfreibetrag auf 6.672 Euro pro Kind. Damit bleibt ein gr??erer Teil des Einkommens steuerfrei – eine sp?rbare Entlastung insbesondere f?r Familien mit mittleren Einkommen. Zus?tzlich wird die Pendlerpauschale ab 2026 auf einheitlich 0,38 Euro pro Kilometer erh?ht, unabh?ngig von der Entfernung.
Wer ?ber das gesetzliche Rentenalter hinaus arbeitet, kann k?nftig bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei verdienen. Dar?ber hinaus werden steuerliche Beg?nstigungen f?r ehrenamtliches Engagement ausgebaut – mit erh?hten Pauschalen f?r ?bungsleiter (3.300 Euro) und Ehrenamtliche (960 Euro).
Neue Impulse f?r den Arbeitsmarkt
Zur F?rderung von Mehrarbeit soll es k?nftig steuerfreie Zuschl?ge f?r ?bertarifliche Arbeitszeiten geben. Auch Teilzeitkr?fte sollen durch steuerlich beg?nstigte Arbeitgeberpr?mien motiviert werden, ihre Arbeitszeit auszuweiten. Der Fokus liegt hier klar auf der Aktivierung von Arbeitskraftreserven im Inland.
Unternehmen: Investitionen statt Steuerlast
F?r Unternehmen stehen Investitionsanreize im Vordergrund. Zwischen 2025 und 2027 soll eine degressive Abschreibung von 30 Prozent auf Ausr?stungsinvestitionen eingef?hrt werden. Eine umfassende Reform der K?rperschaftsteuer ist ebenfalls geplant: Ab 2028 wird sie schrittweise um f?nf Prozentpunkte gesenkt. Erg?nzt wird dies durch eine dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer auf Speisen in der Gastronomie auf sieben Prozent.
Zudem sollen steuerliche H?rden f?r Start-ups und kleinere Unternehmen beseitigt werden. Dazu geh?ren eine verbesserte Thesaurierungsbeg?nstigung, ein reformiertes Optionsmodell nach ? 1a KStG sowie die M?glichkeit, gewerbliche Eink?nfte neu gegr?ndeter Unternehmen k?nftig unabh?ngig von der Rechtsform der K?rperschaftsteuer zu unterwerfen.
Energiekosten, Mobilit?t und B?rokratieabbau
Ein besonderes Augenmerk gilt den Energiepreisen. Die Stromsteuer soll auf das europ?ische Mindestma? gesenkt, die Netzentgelte reduziert werden. F?r landwirtschaftliche Betriebe wird die Agrardiesel-R?ckverg?tung wieder eingef?hrt.
Zur F?rderung der Elektromobilit?t wird die steuerliche Beg?nstigung f?r E-Dienstwagen ausgebaut. Die Grenze f?r den Bruttolistenpreis wird auf 100.000 Euro erh?ht. Elektrofahrzeuge bleiben bis 2035 von der Kfz-Steuer befreit.
Ein zentrales Ziel der Koalition ist der B?rokratieabbau. Innerhalb der n?chsten vier Jahre sollen die B?rokratiekosten f?r Unternehmen um 25 Prozent gesenkt werden. Hierzu z?hlt unter anderem die Abschaffung der Bonpflicht sowie die Einf?hrung einer Arbeitstagepauschale zur Vereinfachung der Werbungskostenabz?ge. F?r Unternehmen mit einem Jahresumsatz ?ber 100.000 Euro wird ab 2027 eine Pflicht zur Nutzung von Registrierkassen eingef?hrt.
Gemeinn?tzigkeit, Digitalisierung und neue Altersvorsorge
Auch gemeinn?tzige Organisationen profitieren: Die Freigrenze f?r wirtschaftliche Gesch?ftsbetriebe wird auf 50.000 Euro erh?ht. Sachspenden sollen k?nftig umsatzsteuerfrei m?glich sein. F?r Auszubildende wird ab 2026 eine sogenannte „Fr?hstart-Rente“ eingef?hrt – ein kapitalgedecktes Altersvorsorgekonto mit staatlichen Einzahlungen in H?he von 10 Euro monatlich.
Dar?ber hinaus ist geplant, die bestehende Riester-Rente in ein neues, weniger b?rokratisches Vorsorgeprodukt zu ?berf?hren, um die private Altersvorsorge attraktiver zu machen.
Fazit
Die neue Bundesregierung setzt mit dem Koalitionsvertrag klare Akzente auf Zukunftsinvestitionen, steuerliche Entlastungen und eine Modernisierung des Steuersystems. Besonders Unternehmen, Familien und Erwerbst?tige profitieren von den Reformen. Gleichzeitig bleiben Herausforderungen, wie etwa die Reform der Schuldenbremse und die Umsetzung des 500-Milliarden-Euro-Sonderverm?gens, politisch und fiskalisch anspruchsvoll.

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