Erfolg im Berufsleben durch psychologisches Kapital

Warum Frauen und M?nner unterschiedlich stark sind

Was macht erfolgreiche Menschen im Berufsleben wirklich aus? Neben Fachwissen, methodischen Kompetenzen und Zielorientierung r?ckt zunehmend ein anderer Faktor in den Fokus: das sogenannte psychologische Kapital. Es beschreibt innere Ressourcen wie Hoffnung, Selbstwirksamkeit, Resilienz und Optimismus – mentale St?rken, die sich gezielt entwickeln und f?rdern lassen.

Untersuchungen, unter anderem mit dem von Leadership Choices entwickelten Executive FiRE Index (Factors Improving Resilience Effectiveness?), zeigen, dass diese psychologischen Komponenten bei Frauen und M?nnern unterschiedlich ausgepr?gt sein k?nnen. Diese Unterschiede sind dabei weder wertend noch als feste Zuschreibungen zu verstehen, sondern spiegeln Tendenzen wider, die in der Praxis wichtige Impulse f?r F?hrung, Coaching und Personalentwicklung liefern.

Was genau ist psychologisches Kapital?
Psychologisches Kapital, auch PsyCap genannt, gilt als wesentliche Grundlage f?r Motivation, Leistungsf?higkeit und Belastbarkeit im Berufsalltag. Menschen mit einem hohen PsyCap zeichnen sich durch eine l?sungsorientierte Haltung, eine positive Grund?berzeugung und hohe Widerstandsf?higkeit aus. Diese F?higkeiten sind in einer zunehmend komplexen und dynamischen Arbeitswelt entscheidend.
Das psychologische Kapital setzt sich aus vier Kernfaktoren zusammen – bekannt als HERO-Modell:

1.Hoffnung (Hope): Die F?higkeit, klare Ziele zu setzen und flexibel neue Wege zu finden, um diese trotz Hindernissen zu erreichen.
2.Selbstwirksamkeit (Efficacy): Das Vertrauen in die eigene Kompetenz, auch schwierige Aufgaben meistern zu k?nnen.
3.Resilienz (Resilience): Die innere Kraft, R?ckschl?ge zu verkraften, sich anzupassen und daraus gest?rkt hervorzugehen.
4.Optimismus (Optimism): Eine zuversichtliche Grundhaltung, bei der Herausforderungen als Chancen gesehen werden – realistisch und l?sungsorientiert.

Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Faktoren nicht angeboren sind, sondern sich im Laufe des Lebens trainieren und st?rken lassen. Coaching, Reflexion und gezielte Weiterentwick-lung k?nnen helfen, diese Ressourcen auszubauen.

Frauen und M?nner im Vergleich
Der Executive FiRE Index, ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Erfassung von Pers?nlichkeitsmerkmalen und Verhaltenspr?ferenzen, zeigt interessante Muster:
Frauen neigen im Durchschnitt dazu, ihre St?rke st?rker aus authentischen Beziehungen, Selbstreflexion und achtsamer Selbstf?hrung zu ziehen. Themen wie K?rperbewusstsein, Regeneration und ganzheitliches Denken spielen dabei oft eine gr??ere Rolle.
M?nner hingegen weisen im Mittel eine h?here emotionale Stabilit?t auf. Dadurch bleiben sie auch unter Druck gelassener und zeigen eine ausgepr?gtere Robustheit gegen?ber emotionalem Stress.

Frauen und M?nner verf?gen also ?ber ein unterschiedlich ausgepr?gtes psychologisches Kapital. Diese Unterschiede sind nicht als Gegensatz, sondern als wechselseitige Erg?nzung zu verstehen:

W?hrend Frauen h?ufig durch Beziehungsorientierung, Empathie und Selbstf?rsorge innere St?rke entwickeln, sch?pfen M?nner ihre Kraft tendenziell aus emotionaler Ruhe, Zielorientierung und Stabilit?t.

Verschiedene Geschlechter – verschiedene Ans?tze
Frauen profitieren besonders von Impulsen, die sie darin unterst?tzen, ihre Energie gezielt einzusetzen, klare Grenzen zu ziehen und den Fokus auf das Wesentliche zu richten – etwa durch bewusstes Priorisieren, Pausen oder ein klares „Nein“, wenn es n?tig ist.
M?nner wiederum k?nnen ihre mentale St?rke oft ausbauen, wenn sie sich st?rker mit ihren eigenen Emotionen und Erfahrungen auseinandersetzen. Der Austausch im Team, offenes Feedback und kleine Routinen zur Entspannung f?rdern ein besseres Verst?ndnis f?r sich selbst und andere – und st?rken so die emotionale Balance.

Welche Chancen bieten sich f?r Coaching und F?hrung?
F?r F?hrungskr?fte und Coaches ergibt sich aus diesen Erkenntnissen ein klarer Auftrag:
Individuelle Unterschiede zu erkennen und gezielt zu f?rdern ist wirkungsvoller als pauschale Ans?tze. Was in der Entwicklung oder im Coaching f?r eine Person hilfreich ist, kann f?r eine andere weniger passend sein.
Wer versteht, wie unterschiedlich Menschen auf Druck, Feedback oder Misserfolg reagieren, kann Potenziale besser aktivieren. Coaching kann dabei helfen, das eigene psychologische Kapital zu reflektieren und gezielt zu st?rken – etwa durch den Aufbau von Selbstwirksamkeit, die Entwicklung realistischer Hoffnung oder durch Strategien zur Regeneration und Resilienz.
Auch Unternehmen profitieren, wenn sie ihren Mitarbeitenden Raum zur Entwicklung des PsyCap geben: Motivation, Loyalit?t und Leistungsf?higkeit steigen nachweislich, wenn Menschen sich psychologisch stabil und wertgesch?tzt f?hlen.

Was man sich merken sollte
Psychologisches Kapital ist kein festes Pers?nlichkeitsmerkmal, sondern ein dynamisches Entwicklungsfeld. Die Unterschiede zwischen Frauen und M?nnern bilden dabei keine Gegens?tze, sondern verschiedene Wege zu innerer St?rke.

Wer diese Vielfalt erkennt und bewusst in F?hrung, Coaching und Teamentwicklung integriert, schafft die Basis f?r nachhaltigen Erfolg im Berufsleben – sowohl menschlich als auch organisatorisch.

Autor Karsten Drath ist seit 2006 als Coach f?r F?hrungskr?fte bei Leadership Choices t?tig. In seiner Zeit als Coach ver?ffentlichte er mehrere Artikel und B?cher zum Thema F?hrung, Coaching und Resilienz.

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